Was bin ich? Nein, hier geht es nicht um das 70er Jahre Beruferaten mit Robert Lembke, hier stelle ich die Frage, wie ich im Web auftrete. Zeige ich mich von meiner privaten Seite? Bin ich ganz der Businesstyp, oder ein Mix aus beidem? Bis wohin kann ich gehen, was schadet mir beruflich? Was erzeugt ggf. Spätschäden? Eine Frage, die sich gerade viele junge Menschen nicht stellen. Ich aber schon und da bin ich mal wieder im Zweifel, was der richtige Weg ist.

Klar, man hat einen Ruf zu verlieren – oder auch nicht (-;
Fest steht: Mir muss das Internet auch Spaß machen! Da gehört es für mich dazu, dass ich einfach mal irgendwelchen Quatsch schreibe, ohne mir Gedanken darüber machen zu müssen, dass ich in 20 Jahren als erster Präsidentschaftskandidat von Google-Land (meine These: Google wird der erste offizielle Staat ohne eigenes Staatsgebiet, aber dazu demnächst hier mehr…) politisch über meine Bloggerei von heute stolpere. Nun, soweit wird es wohl nicht kommen, aber trotzdem stellt sich doch die Frage, wie viel Privatleben ich mir heute im Web „leisten“ kann? Da gibt es natürlich kein Rezept, aber wenn ich Papst werden möchte, kann ich nicht gleichzeitig Michaela Schaffrath heiraten!

Im Web etablierte Persönlichkeiten erlauben sich meist keine Schnitzer, sie kommen privat unprivat daher, sie sind verbindlich, lassen aber nicht all zu viel Privates heraus. Man knüpft Kontakte, man gibt sich Mühe. Das mag aus tiefem Herzen kommen oder gespielt sein, letztlich läuft es unter Netzwerkarbeit. Und da kann man wieder sagen: Netzwerke funktionieren meist auf Basis gemeinsamer Interessen. Ich werde als Black-Metal-Festival-Besucher wenig Drähte zu dynamischen Social-Media-Networkern haben.

Also: Schuster, bleib bei deinen Leisten, oder wenn ich in meiner Gruppe von Gleichgesinnten ernst genommen werden möchte, sollte ich nicht zu sehr aus der Reihe tanzen. Von den Spätfolgen durch neugierige Arbeitgeber oder zukünftige Ehefrauen mal ganz abgesehen. Was sich später einmal negativ – wo auch immer – auswirken mag, ist eh nur schwer zu kalkulieren, da schadet es aber nicht, erst zu überlegen und es dann online zu stellen.

Bleibt für mich die Frage: Was mache ich mit meiner Lust, mich auch über Musik oder das Motorradfahren auszulassen? Was mache ich, wenn mit mir einfach mal wieder die Phantasie durchgeht? Fange ich an unter einem Pseudonym zu schreiben, bevor mein erster Bestseller erschienen ist? Ich beantworte die Frage momentan ein wenig ernüchtert mit „ja“. Aber das Gute ist ja, dass ich all das, worüber ich hier gerade so schreibe nicht wissenschaftlich untersucht habe, sondern „nur“ eine Menge (momentanes) Gefühl einfließt. Und da ist sie dann ja doch wieder ein wenig, die Freiheit einfach was zu schreiben, einfach was zu interpretieren wie man mag, die Freiheit ein wenig ganz man selbst zu sein…

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Dieses Blog richtet sich an alle, die Interesse an Themen wie Web 2.0, Social Media, aber auch Musik und Motorradfahren haben.

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